Tim | 29 jan. 2016
Die 5 besten Videospiel-Jahrgänge
2015 war ein grandioses Jahr für Videospieler – und ziemlich zeitraubend. Denkt nur mal an die großen Open-World-Blockbuster The Witcher 3: Wild Hunt, Fallout 4, Metal Gear Solid V: The Phantom Pain und Batman: Arkham Knight. Allein für diese vier Titel kann man gut und gerne 250 Stunden einplanen und hat dann nur einen Bruchteil der Welt gesehen. Was weniger schlimm wäre, gäbe es da nicht noch die ganzen anderen Highlights wie Rise of the Tomb Raider, den knuffigen Mehrspieler-Spaß Splatoon, die Vollendung der Starcraft 2-Kampagne, das knüppelharte Bloodborne, Life Is Strange, Rocket League und wie sie alle heißen. Alles in allem ein verdammt starker Jahrgang, wobei wir erst mit zeitlichem Abstand sagen können, wo sich 2015 in der Geschichte der Videospiele einreiht. Bis es soweit ist, beschäftigen wir uns mit der Frage, was der wohl beste Videospiel-Jahrgang aller Zeiten ist. Wir sind gespannt was euer liebster Jahrgang ist!
5. 1997: Final Fantasy VII, GoldenEye, Curse of Monkey Island
Die Liste beginnt mit einem Wackelkandidaten, tatsächlich fiel uns der fünfte Platz schwerer als die Wahl des Gewinners. Am Ende entschieden wir uns nach endlosen Diskussionen, in denen böse Dinge gesagt wurden, die wir lieber zurücknehmen würden, für das Jahr 1997. Ein Grund dafür sind die vielen bahnbrechenden 3D-Titel, die die Zeit prägten und ihre jeweiligen Genres ordentlich voranbrachten. Gerade für Nintendos nicht ganz so erfolgreiche Konsole Nintendo 64 erschien eine ganze Reihe bemerkenswerter Spiele. Am meisten überrascht dabei ein Spiel, das so gar nicht zu der familienfreundlichen Konsole passen will: GoldenEye 007 etablierte Ego-Shooter auf Konsolen und überzeugte durch die umfangreiche Einzelspieler-Kampagne und seinen Multiplayer-Modus. Lylat Wars hingegen bleibt vor allem deshalb in Erinnerung, weil es mit seiner Hardware-Erweiterung Rumble Pak Vibrationseffekte am Controller etablierte. Auch die beiden großartigen Fun-Racer Mario Kart 64 und Diddy Kong Racing dürfen nicht ungenannt bleiben.
Wer jetzt denkt, Nintendo hätte das Jahr dominiert, der irrt. Auf Sonys PlayStation erschienen zur gleichen Zeit zwei absolute Meilensteine der Videospielgeschichte, von denen man noch heute ehrfürchtig spricht. Das war zum einen der zweite Teil der Tomb Raider-Reihe, dem vielleicht besten Lara-Croft-Abenteuer überhaupt. Wenn wir nur an das grandiose Venedig-Level denken, zuckt es uns schon wieder in den Fingern. Noch wichtiger war aber die Veröffentlichung von Final Fantasy VII, das von Fans noch heute als der beste Teil der Reihe betrachtet wird. Ganz nebenbei verhalf es japanischen Rollenspielen zum Durchbruch im Westen. Die Geschichte um Cloud, Sephiroth und Aeris begeistert bis heute so sehr, dass Sony längst an einem Remake arbeitet. Neben diesen konkurrenzlosen Veröffentlichungen gab es weitere gelungene Spiele wie Castlevania: Symphony of the Night oder das abgedreht Crash Bandicoot 2.
Auf dem PC gab es herausragende Titel in allen wichtigen Genres. In der Blütezeit der Echtzeitstrategie glänzte Age of Empires mit seinem historischen Setting, das sich deutlich von der Konkurrenz abhob (Warcraft und Command & Conquer); der mitgelieferte Editor dürfte seinen Teil zum Erfolg beigetragen haben. Dungeon Keeper von Peter Molyneux hingegen war alles andere als ein handelsübliches Strategiespiel und ließ uns das Böse zum Sieg führen. Rollenspieler verbrachten Tage in der postapokalyptischen Welt von Fallout, das neben großer Handlungsfreiheit vor allem durch seinen schwarzen Humor bestach. Action-Fans konnten sich im hierzulande indizierten Quake II austoben, in Grand Theft Auto zum Super-Verbrecher aufsteigen oder als Kyle Katarn in Jedi Knight zwischen der hellen und der dunklen Seite der Macht wählen. Bei unserem persönlichen Highlight ging es aber ruhiger zu: The Curse of Monkey Island glänzte durch geniale Charaktere, knackige wie faire Rätsel (GUMMIBAUM!) und jede Menge eigenwilligen Humor. Obwohl Serienschöpfer Ron Gilbert nicht mehr an Bord war, wurde das dritte Abenteuer von Guybrush Threepwood zu einem Meilenstein des Adventure-Genres, das es sogar mit LeChuck’s Revenge aufnehmen kann. Und wir finden Totenschädel Murray sogar noch besser als Largo LaGrande!
4. 2007: Mass Effect, BiShock, Uncharted, The Witcher
2007 startete die Konsolengeneration um Wii, Xbox 360 und PlayStation 3 richtig durch. Rückblickend ist es mehr als erstaunlich, wie viele Franchises in diesem Jahr ihren Anfang nahmen und uns bis heute begleiten. BioWare brachte den ersten Teil der epischen Science-Fiction-Geschichte um Commander Shepard auf den Markt, namentlich Mass Effect. 2K Games trat derweil das geistige Erbe von System Shock an: BioShock beeindruckte durch seinen genialen Artstil und die spannenden Tonbandaufnahmen. Das erste Crysis zeigte, wozu der PC grafisch imstande war und sollte auf Jahre hinaus das schönste Spiel aller Zeiten bleiben. Hexer Geralt hatte seinen ersten (richtigen) Rollenspiel-Auftritt in The Witcher, das alles aus der alten Aurora-Engine herauskitzelte und eine schicke wie dreckige Fantasy-Welt auf den Bildschirm zauberte. Auf der PlayStation 3 feierte Nathan Drake seinen ersten Uncharted-Einsatz – filmreif inszeniert ballerte und kletterte er, was das Zeug hielt. In der zweiten Disziplin wurde er nur von Altair übertroffen, der sich durch Assassin’s Creed meuchelte. Wer lieber seine grauen Zellen anstrengte, hatte seinen Spaß mit dem innovativen Puzzle-Shooter Portal, dem vermutlich größten Überraschungshit des Jahres. Und weil es gerade wieder aktuell ist: Es erschien auch das erste Rock Band.
All diese Franchises sind heute fester Bestandteil der Spieleindustrie und werden mit teils erschreckender Häufigkeit fortgesetzt. Wir wollen uns aber nicht beschweren, solange die Qualität stimmt – so wie bei den tollen 2007er-Fortsetzungen! Die Kampagne von Call of Duty: Modern Warfare gehörte zum Besten, was das Shooter-Genre zu bieten hatte. Sie war dramaturgisch exzellent inszeniert und strukturiert, leider aber auch schnell wieder vorbei; dank dem beliebten Multiplayer störte die kurze Kampagne aber kaum. Halo 3 beendete vorerst die Trilogie um den Master Chief und auch Nintendo machte mit Metroid Prime 3: Corruption die drei voll. Der für uns stärkste Release war aber Super Mario Galaxy! Uns ist bewusst, wie viele Mario-Spiele es gibt. Doch für uns war keines so einfallsreich, so anders und trotzdem genial spielbar wie das intergalaktische Abenteuer!
3. 1987: Mega Man, Maniac Mansion, Pirates!
Nach dem großen Videospiel-Crash von 1983 ging es mit dem Nintendo Entertainment System ab dem Jahr 1985 endlich wieder bergauf. Ein wichtiger Grund für den Erfolg des NES war Shigeru Miyamotos Klassiker The Legend of Zelda, das so umfangreich ausfiel, dass man erstmals eine Batterie auf dem Spielmodul unterbringen musste, um den Spielfortschritt dauerhaft speichern zu können. Der Fairness halber sei gesagt, dass man Links Abenteuer auch ins Jahr 1986 sortieren kann. Hierzulande erschien es aber erst 1987, daher wollten wir es zumindest erwähnen. So oder so, es herrschte erstmals seit langem wieder Goldgräber-Stimmung in der Branche, was die Entwicklung etlicher großer Titel mit sich brachte.
Fast alle Spiele der Zeit gab’s auf mehreren Plattformen, teils in unterschiedlichsten Versionen. Eine der wichtigsten Titel erschien zunächst exklusiv für Nintendos Konsole, ein weiterer Grund dafür, warum das NES so beliebt war. Die Rede ist vom ersten Mega Man, dem trotz seines nicht gerade geringen Schwierigkeitsgrads ein paradehafter Erfolg bevorstand. Heute stehen mehr als 50 Spiele und über 30 Millionen verkaufte Einheiten zu Buche. Ein anderer Plattformer, der in diesem Jahr erstmals erschien (zumindest in Europa und den USA) war vielleicht noch wichtiger: Castlevania! Das erste Abenteuer der Belmonts überzeugte durch seine detaillierte Grafik, die gruselige Atmosphäre und die Mischung aus Jump ’n’ Run mit Rollenspielelementen. Noch mehr Action gab es im Arcade-Klassiker Double Dragon, das auf so ziemlich allen Plattformen umgesetzt wurde, etwa dem NES, dem Master System, dem Atari 2600 und 7800, Schneider CPC, C64 und einigen mehr.
Auch wenn es so scheint, waren Actionspiele nicht zwangsläufig das Maß der Dinge: Es war auch ein überaus starker Jahrgang für Rollenspiele! Exklusiv für das NES erschien beispielsweise der erste Teil einer Reihe, die heute weitgehend mit Sonys PlayStation in Verbindung gebracht wird: Final Fantasy. Es zählt zu den einflussreichsten Konsolen-Rollenspielen aller Zeiten und bot eine deutlich tiefgründigere Geschichte als die meisten Konkurrenten. Bei Dungeon Master von FTL Games wurde indes in Echtzeit gekämpft, das RPG ist eines der erfolgreichsten Atari-ST-Spiele. Das erste selbstveröffentlichte Spiel von Lucasfilm Games hievte derweil die Grafik-Adventures auf ein ganz neues Level: Maniac Mansion beeindruckte Kritiker mit seiner detailreichen Grafik und der filmhaften Erzählweise. Das Spiel lief mit der heute berühmten SCUMM-Engine (Script Creation Utility for Maniac Mansion), die später auch Spiele wie Monkey Island ermöglichte. Auch bei Sierra wurde gerätselt, auch wenn bei Leisure Suit Larry alles etwas schlüpfriger war. Unser persönlicher Favorit von 1987 dreht sich aber um das Zeitalter der Piraten: In Sid Meier’s Pirates! erkundet ihr die Karibik, scheffelt Gold, kümmert euch um die Crew und ärgert euch, dass ihr irgendwann die Beute teilen müsst. Die größte Besonderheit war aber die dynamische Spielwelt, die sich auch ohne euer Zutun ständig entwickelte, zum Beispiel wenn es politische Verstrickungen zwischen zwei Nationen gab.
2. 2001: Metal Gear Solid 2, GTA III, Rogue Squadron II, Gothic
Unglaublich, wie viele Hochkaräter 2001 auf den Markt geschmissen wurden! Wobei, es war auch das Jahr, in dem die sechste Konsolengeneration (je nach Rechnung) erstmals vollständig besetzt war, bestehend aus GameCube, Xbox und PlayStation 2; Segas Dreamcast erwähnen wir nur der Vollständigkeit halber, er wurde noch im gleichen Jahr ad acta gelegt. Am Ende verbuchte Sony die meisten Hits für sich, ein paar Beispiele: Das legendäre Metal Gear Solid 2: Sons of Liberty setzte grafisch Maßstäbe, außerdem überzeugte die Story von Hideo Kojima Fans wie Kritiker. Final Fantasy X ist derweil für viele Fans der letzte wirklich großartige Teil der altehrwürdigen Rollenspielreihe. Gran Turismo 3 bot wie gewohnt einen konkurrenzlosen Umfang (auch wenn der direkte Vorgänger insgesamt mehr Inhalte hatte) und war spielerisch nahezu perfekt. Naughty Dog stampfte nach Crash Bandicoot ein neues Franchise aus dem Boden: Jak and Daxter: The Precursor Legacy war ein echter Überraschungshit. Und auch der wichtigste Titel des Jahres erschien – zumindest vorerst – exklusiv auf Sonys Konsole: Grand Theft Auto III definierte das Open-World-Genre völlig neu und beeindruckte mit der schieren Größe seiner Spielwelt, der gesellschaftskritischen Geschichte und nie gekannter spielerischer Freiheit.
Es ist nicht unverdient, dass Sony den Kampf der Konsolen für sich entschied. Doch auch Nintendo hatte starke Veröffentlichungen – und das nicht nur für den neuen GameCube! Auf dem altersschwachen Nintendo 64 überraschte Paper Mario, das den bärtigen Klempner von einer ganz anderen Seite zeigte. Noch spannender aber war das Jump’n’Run Conker’s Bad Fur Day, auf das wir hierzulande leider verzichten mussten. Das Spiel war aus technischer Sicht nicht weniger als beeindruckend: Die Levels waren riesig und hatten eine sehr gute Sichtweite. Dazu kamen detaillierte Gesichtsanimationen, eine lippensynchrone Vertonung und sogar dynamische Schatten! In Erinnerung blieb das niedliche Eichhörnchen aber aufgrund seines derben Humors. Wir wollen aber nicht die Highlights für den GameCube außen vor lassen. Der Prügler Super Smash Bros. Melee zählt zum Besten, was das gesamte Genre zu bieten hat – auch wenn es auf den ersten Blick nicht nach Konkurrenz für Street Fighter und Co aussieht. Der Entwickler Factor 5 legte derweil die Messlatte für filmreife Grafik sehr hoch. Die Rede ist von der beinharten Simulation Star Wars Rogue Squadron II: Rogue Leader, das wie kaum ein zweites Spiel Star Wars-Atmosphäre ausstößt.
Bleibt noch Microsoft, das mit dem ersten Serienteil von Halo auf zweierlei Weise für Aufsehen sorgte. Es war ein grandioser Shooter, wie man ihn auf Konsolen noch nicht gesehen hatte. Gleichzeitig ärgerten sich PC-Spieler, dass der Titel nicht für Windows umgesetzt wurde – obwohl ursprünglich exklusiv für Mac und Windows angekündigt. Macht aber nix, PCler hatten ihre eigenen großartigen Actionspiele. Zum Beispiel Aliens vs Predator 2, das mit drei Kampagnen, vor allem aber seinem spaßigen Mehrspieler-Modus punktete – schade nur, dass die deutsche Synchronisation … sagen wir, nicht ganz so gut war. Noch besser erging es Rollenspielern, die dank dem Addon Thron des Bhaal wieder wochenlang in die Welt von Baldur’s Gate II eintauchen konnten. Die deutsche Produktion Gothic eroberte mit seiner dreckigen wie realistischen Fantasy-Welt eine treue Fanbasis. Und Dark Age of Camelot machte Online-Rollenspiele langsam aber sicher populär. An dieser Stelle möchten wir erwähnen, dass für uns bis heute kein anderes MMORPG so geniale Belagerungsschlachten bietet wie DAoC damals! Strategen eroberten die Welt rundenweise im wie immer süchtig machenden Civilization III oder streichelten als Gott riesige Kuhwesen in Black & White. Erwähnten wir schon die ganzen Multi-Plattform-Hits? Giants: Citizen Kabuto, Soul Reaver 2, Max Payne, Return to Castle Wolfenstein, Silent Hill 2 und, und, und.
1. 1998: Banjo & Kazooie, Thief, Half-Life, Ocarina of Time
Selten fiel uns die Wahl eines Gewinners so leicht. 1998 war und ist in so vielen Bereichen bemerkenswert, dass es kaum Diskussionen um den ersten Platz gab. Das Jahr brachte technische Innovationen mit sich, startete neue Franchises, die noch heute beliebt sind und erstaunte mit qualitativ vortrefflichen Fortsetzungen. Selten erschienen so viele Titel in einem Jahr, die die Branche nachhaltig veränderten. Wir wissen gar nicht, wo wir anfangen sollen.
Auf dem Nintendo 64 bewies das Duo Banjo & Kazooie, dass Super Mario nicht zwangsläufig die Nummer 1 der Hüpfspiele ist. Das Abenteuer von Bär und Vogel war zum Bersten gefüllt mit erinnerungswürdigen Charakteren, coolen Reimen und enorm vielen Heldenfähigkeiten. Dazu die schicke Grafik und der gewaltige Umfang – bei einem fairen aber knackigerem Schwierigkeitsgrad als beim großen Vorbild. Obwohl es für uns kaum etwas gibt, das langweiliger ist als Wintersport, begeisterte uns 1080 Snowboarding so sehr, dass es bis heute zu unseren liebsten Sportsimulationen zählt. Wem die Fahrt von hohen Bergen nicht schnell genug war, der ließ in F-Zero X ordentlich die Sau raus und bekam im Rausch der Geschwindigkeit kaum etwas von den toll designten Strecken mit. Das insgesamt beste Rennspiel des Jahres gab es aber auf Sonys Plattform, in Form des ersten Gran Turismo, das hauptsächlich durch seinen Simulationsanspruch überzeugte. Crash Bandicoot: Warped hingegen zeigte, dass gute Plattformer nicht nur von Nintendo kommen. Und zumindest namentlich erwähnen müssen wir Final Fantasy Tactics.
Damit werden wir etwas genrespezifischer. 1998 feierten Stealth-Spiele gleich mehrere Durchbrüche! Metal Gear Solid etwa stellte das Schleichen in den Vordergrund und überraschte mit ungewohnt langen Zwischensequenzen; außerdem sah es richtig schick aus. Deutlich weniger erfolgreich, aber nicht weniger wichtig war Thief, hierzulande besser bekannt als Dark Project: Der Meisterdieb. Es sah bei weitem nicht so schön aus wie Metal Gear Solid, überzeugte aber mit spielerischer Freiheit und cleverer KI. Im ersten Rainbow Six hingegen musste man nicht durchweg schleichen, trotzdem stand vorsichtiges Vorgehen im Vordergrund. Fans von Adventures bekamen mit Grim Fandango eine wendungsreiche Geschichte, abgedrehte Charaktere und einen tollen Artstil – einziges Manko war die hakelige Steuerung. Resident Evil 2 sorgte für ordentlich Gruselstimmung und übertraf den beliebten Vorgänger in allen Bereichen. Rollenspieler verabschiedeten sich für eine lange Zeit von Freunden und Familie, weil es in Fallout 2 und vor allem Baldur’s Gate einfach zu viel zu tun gab. StarCraft war dann das erste Strategiespiel, bei dem die drei wählbaren Rassen wirklich komplett unterschiedlich waren. Nebenbei verhalf es dem E-Sport zu seinem ersten Durchbruch, wenn auch hauptsächlich in Korea. Bei den Ego-Shootern diskutieren Fans bis heute, was der größere Meilenstein war: Unreal oder doch Half-Life? Beide sahen umwerfend schick aus und spielten sich superb, trotzdem schlägt unser Herz für Gordon Freeman. Unter anderem, weil die Fortsetzung deutlich besser war als beim Konkurrenten.
Das unserer Meinung nach beste Spiel des Jahres 1998 verdient seinen eigenen Absatz. Die Rede ist – natürlich – von The Legend of Zelda: Ocarina of Time! Für viele Fans ist es nicht nur der beste Teil der Reihe sondern gleich das beste Videospiel aller Zeiten! Tatsächlich fällt uns aus der Erinnerung sprechend kein Kritikpunkt ein: Die Grafik war für damalige Verhältnisse ein Augenschmaus und ist noch heute erträglich. Das Gameplay bot den nötigen Tiefgang, war aber gleichzeitig leicht zu erlernen. Zudem wird die epochale Geschichte meisterlich erzählt und inszeniert, selten hatten wir so viel Spaß mit Zeitreisen! Mit die größte Stärke ist aber die Musik, die einem sofort im Ohr bleibt (unser Favorit ist die Hymne des Sturms). Dazu die riesige Spielwelt mit ihren vielen Geheimnissen – wir sagen nur: Skulltulas! Und die ganzen coolen Charaktere, von Sheik, Ganondorf und Saria über Darunia, Impa, Totengräber Boris und Kaepora Gaebora bis hin zum Deku-Baum, Twinrova und dem Jogger, dessen Name uns entfallen ist. Haben wir irgendwas vergessen? Bestimmt. Aber auch so wird klar, dass aus unserer Sicht Ocarina of Time den Jahrgang 1998 zum stärksten aller Zeiten macht.