Tim | 7 okt. 2016
Die Top 5 der Filmschwerter
Filmschwerter sind ein Thema für sich. Sie geben einem Kino-Blockbuster das gewisse Etwas und sehen fast ausnahmslos super schnieke aus. Gerade in historischen Filmen oder Fantasy-Epen spielen sie eine besondere Rolle, sei es in Highlander, Game of Thrones oder auch Der Herr der Ringe. Berühmte Filmschwerter finden wir aber auch abseits dieser Genres, denkt nur mal an die Lichtschwerter aus Star Wars, die Hattori-Hanzo-Klingen aus Kill Bill oder das Schwert des Daywalkers aus Blade. Ja, ein gut designtes Schwert passt scheinbar überall rein.
Beim Elbenwald gibt’s bekanntlich auch einige Schwerter, wenn auch hauptsächlich aus dem Fantasy-Bereich. Wir wollten wissen: Was sind die beliebtesten Filmschwerter? Die Antwort dazu liefern wir euch oben im Video beziehungsweise unten im Text. Und falls ihr euch fragt, wie die Liste zustande kam, ganz einfach: Wir haben die Elbenwald-Kunden gefragt, ohne dass die etwas davon wussten. Soll heißen: Die Menschen, die sich so sehr für Filmschwerter begeistern, dass sie diese für die eigenen vier Wände besorgen, haben über 16 Jahre lang passiv abgestimmt, welche Schwerter in unserer Liste auftauchen.
Platz 5: Stich (Der Hobbit, Der Herr der Ringe)
Beginnen wir kontrovers: Genau genommen ist Stich gar kein ausgewachsenes Schwert sondern “nur” ein elbischer Dolch. Wir nehmen es aus mehreren Gründen dennoch in die Liste auf. Zum einen wird die berühmte Klinge von zwei noch weitaus berühmteren Hobbits getragen, außerdem ist Stich für Frodo und Bilbo sehr wohl ein vollwertiges Schwert. (Und mal ehrlich, es kommt nicht auf die Größe an.) Aber zurück auf Anfang: Geschmiedet wurde Stich im Ersten Zeitalter in Gondolin, verschwand nach der Zerstörung der Stadt aber lange Zeit von der Bildfläche. Erst im Dritten Zeitalter tauchte die Klinge wieder auf, als Gandalf, Bilbo und die Zwerge sie während ihrer Reise zum Einsamen Berg in einer Trollhöhle fanden. Wie genau das Schwert hier landete, ist nicht überliefert.
Elrond, der Herr von Bruchtal, identifizierte den Dolch später aufgrund seiner aufgeprägten Runen als hochwertige Elbenwaffe, die bläulich schimmert, wenn sich Orks in der Nähe aufhalten. Den uns bekannten Namen erhielt das Schwert allerdings von Bilbo, nachdem dieser im Düsterwald gegen die Waldspinnen kämpfte. Als das große Abenteuer unseres Meisterdiebs vorüber war, vermachte er Stich im Jahr 3019 des Dritten Zeitalters seinem Neffen Frodo – inklusive seines kostbaren Mithril-Hemds und dem Einen Ring. Wenige Jahre später vollbrachte das berühmte Schwert seine wohl größte Tat, auch wenn weder Bilbo noch Frodo dafür verantwortlich zeichneten. Gemeint ist Samweis Gamdschies Kampf mit der Riesenspinne Kankra in Mordor.
Platz 4: Glamdring (Der Hobbit, Der Herr der Ringe)
Glamdring wurde zeitgleich mit Stich in der Trollhöhle gefunden, im Gegensatz zum Elbendolch wissen wir aber etwas mehr über die Geschichte der Klinge. Sie gehörte im Ersten Zeitalter Turgon, einem König Gondolins. Außerdem ist Glamdring für den Tod unzähliger Orks verantwortlich, die das Schwert so sehr fürchteten, dass sie ihm einen eigenen Namen verpassten: Schläger. Wo wir beim Namen sind, Glamdring setzt sich aus den elbischen Wörtern für “Lärm” und “Hammer” zusammen, was im übertragenen Sinne für Orkhammer steht, es ist aber auch unter dem Namen Feindhammer bekannt. Die vermutlich größte Leistung des Schwerts war der legendäre Kampf zwischen Gandalf und dem Balrog von Moria.
Wie bei anderen Elbenwaffen befanden sich mehrere Runen auf dem Schwert. Da in der Buchvorlage aber weder Gandalf noch Elrond imstande waren, diese zu übersetzen, ist ihre Bedeutung nicht näher bekannt. Der Herr von Bruchtal konnte die Runen lediglich der Stadt Gondolin zuordnen, es handelte sich also offensichtlich nicht um eine gängige Sprache. Ganz anders in der Filmtrilogie von Peter Jackson, für die man sich für eine Sindarin-Runenschrift entschied. Diese lässt sich wie folgt übersetzen: “Turgon, König von Gondolin, schwingt, trägt und besitzt das Schwert Glamdring, Feind von Morgoths Reich, Hammer für die Orks.” Wo wir bei der Verfilmung sind: Für das Design entschied man sich nicht nur für andere Runen sondern raubte Glamdring auch die Fähigkeit, bei der Anwesenheit von Orks blau zu leuchten.
Platz 3: Longclaw (Game of Thrones)
Damit zum ersten Schwert, das nicht aus Mittelerde stammt: Longclaw ist ein Bastardschwert, das aus valyrischem Stahl geschmiedet wurde. Dieser Umstand macht die Klinge zu etwas Besonderen. Zum einen existieren in Westeros nur noch eine Handvoll Schwerter aus diesem Material, zum anderen steht valyrischer Stahl für eine unnachahmliche Qualität. Es macht Schwerter gleichzeitig leichter, stärker und schärfer! Aber genug vom Material, kommen wir zum eigentlichen Schwert: Longclaw ist mehr als 500 Jahre alt und wurde im Hause Mormont von Generation zu Generation weitergereicht. Trotz des hohen Alters ist es gerade die jüngere Geschichte der Klinge, die im Gedächtnis bleibt.
Zunächst übergab Jeor Mormont, seines Zeichens Lord Kommandant der Nachtwache, das Schwert seinem Sohn Jorah – also alles wie gehabt. Jorah allerdings brachte Schande über seine Familie und floh nach Essos, ließ das Schwert aber zurück. So blieb Longclaw zunächst im Besitz von Jeor Mormont, bis dieser von Jon Snow vor einem Wiedergänger gerettet wurde. Als Dank überreichte er dem Bastardsohn Ned Starks das unfassbar wertvolle Longclaw. Mehr noch, er passte das Aussehen der Klinge sogar individuell für seinen neuen Träger an! Ursprünglich war der Knauf der Kopf eines Bären, der für das Haus Mormont steht. Jeor aber ließ diesen zu einem Schattenwolf ummodeln, was Longclaw gewissermaßen direkt der Familie Stark zuordnet. Und da sag noch mal einer, in der Welt von Westeros geht es nur schlecht zu …
Platz 2: Orcrist (Der Hobbit)
Von Westeros zurück nach Mittelerde, genauer in die bereits mehrfach genannte Trollhöhle. Hier fand Thorin Eichenschild sein Schwert Orcrist, das ebenfalls während des ersten Zeitalters in Gondolin geschmiedet wurde. Im Gegensatz zu Glamdring ist nicht näher bekannt, wer das Schwert einst führte. Wo wir bei Vergleichen zu Gandalfs Schwert sind: Genau wie Glamdring hat auch Orcrist einen alternativen Namen, Orkspalter. Bei den Orks hingegen war die Klinge schlicht als Beißer bekannt. Und genau wie Glamdring besitzt Orcrist die Fähigkeit, bei der Anwesenheit von Orks blau zu leuchten – nur in der Buchvorlage, versteht sich.
Orcrist ist vor allem deshalb spannend, weil es von einem Zwerg geführt wird. Und wie wir alle wissen, sind Zwerge eigentlich nicht sonderlich gut auf Elben oder ihre Waffen zu sprechen. Umso schöner, dass Thorin Eichenschild nach seinem Ableben während der Schlacht der fünf Heere mit Orcrist beerdigt wurde. Wobei, hier gibt es widersprüchliche Angaben: In Der Herr der Ringe wird geschrieben, dass die Klinge auf die Brust Thorins gelegt wurde. Im Hobbit aber heißt es, man hätte das Schwert auf den Grabstein gelegt. Wir halten Letzteres für wahrscheinlicher, weil die Klinge die Bewohner des Erebor beziehungsweise von Thal so vor möglichen Orkangriffen warnen konnte.
Platz 1: Andúril (Der Herr der Ringe)
Andúril, die Flamme des Westens, belegt mit gewaltigem Abstand den ersten Platz. Zu recht, wie wir finden! Doch wir können nicht über Andúril schreiben, ohne zunächst auf das Schwert Narsil einzugehen. Dabei handelt es sich um das Schwert Elendils, das während des Ersten Zeitalters von Schmiedemeister Telchar von Nogrod hergestellt wurde. Die Klinge, die bei der Belagerung von Barad-dûr zerbrach, erlangte in ganz Mittelerde Bekanntheit. Kein Wunder, schließlich schnitt Elendils Sohn Isildur damit den Einen Ring von Saurons Hand! Die Bruchstücke Narsils landeten später in Imladris, besser bekannt als Bruchtal. Hier wurde die Klinge im Dritten Zeitalter neu geschmiedet, ihr rechtmäßiger Erbe Aragorn gab ihr den neuen Namen Andúril.
Und damit zu den Der Herr der Ringe-Filmen, die einige wichtige Unterschiede zur Vorlage aufweisen. Zum einen wird Andúril in den Büchern direkt zu Beginn der Geschichte geschmiedet, in Peter Jacksons Trilogie allerdings übernimmt Elrond diese Aufgabe erst kurz vor Schluss in Die Rückkehr des Königs. Hier wie dort befinden sich elbische Runen auf der Klinge Andúril, im Buch ist die Inschrift aber nicht überliefert. In den Filmen hingegen sind die Runen klar erkennbar und lassen sich wie folgt übersetzen: “Ich bin Andúril und war Narsil, das Schwert von Elendil. Mögen die Sklaven Morgoths vor mir fliehen.” Last but not least dient das Schwert in den Filmen als Symbol dafür, dass Aragorn der rechtmäßige König Gondors ist, in den Büchern kommt diese Aufgabe einem von Arwen bestickten Banner zu. Davon abgesehen ist Andúril sowohl im Buch als auch in den Filmen ein beeindruckendes wie wichtiges Schwert, das verdient auf dem ersten Platz unserer Liste landet.