Archiv | 14 apr. 2015
Mittelalterhochzeit Guide #2: Die richtige Kleidung
Sie wird von ihm mit dem Auto abgeholt, sieht aber statt dem vierrädrigen Metallkasten nur ein weißes Pferd. Und er ruft sie nicht mit dem Smartphone an sondern stellt sich unter ihr Schlafzimmerfenster und verlangt, dass sie ihr Haar herablässt. Wenn’s euch so geht wie unserem mehr oder weniger fiktiven Paar und ihr auf das Thema Mittelalter-Hochzeit steht, dann seid ihr hier genau richtig! Im zweiten Teil unseres Guides konzentrieren wir uns diesmal ausschließlich auf das Thema Kleidung. Und die erste Frage, die so ziemlich jedem bei einer Mittelalter-Hochzeit durch den Kopf geht, lautet:
Was zieht man da eigentlich an?
Die Antwort ist gleichermaßen einfach wie kompliziert. Fangen wir daher ganz anders an: Wenn ihr eine ganz bestimmte Epoche des Mittelalters bevorzugt, solltet ihr euch zunächst erkundigen, was es kostümtechnisch zu beachten gibt. Die Betonung liegt auf “solltet”, tatsächlich würden wir euch eher davon abraten, zu viel Zeit in die Recherche zu stecken – es sei denn, euer Freundeskreis (lies: die geladenen Gäste) sind ebenso begeistert vom Thema wie ihr. Da euer Hochzeitsfest jedoch nur wirklich atmosphärisch wird, wenn sich alle Gäste mittelalterlich kleiden, solltet ihr keine allzu strengen Regeln festlegen. Für viele Besucher wird schon eine “normale” Gewandung aufwendig genug sein, auch wenn er oder sie nicht auf eine spezielle Epoche oder authentische Stoffe festgenagelt wird. Lieber ein Auge zudrücken und sich freuen, wenn alle an einem Strang ziehen.
Heiraten in schwarz! Oder was immer gefällt
Wichtige Info für die Braut: Weiß ist die letzte Farbe, die ihr für das Mittelalter-Hochzeitskleid in Erwägung ziehen solltet. Üblich für das gesamte Mittelalter war, dass Frauen sich am Tag ihrer Hochzeit das schönste Kleid aus ihrem Schrank griffen und es mit Roben, Bändern oder Spitze aufpeppten. Von rot bis blau war alles dabei, je farbenfroher desto prächtiger. Ihr könnt also ganz nach eurem eigenen Geschmack gehen, ohne auf irgendwelche Vorgaben achten zu müssen. Die Frage ist nur, ob das die Suche nach dem richtigen Kleid einfacher macht… Sei’s drum. Wenn ihr nicht in weiß vor den Altar tretet, müsst ihr euch auf andere Art und Weise von den übrigen weiblichen Besuchern abheben. Das geht am einfachsten mit atemberaubendem Schmuck, und wie schon beim Kleid gibt’s hier keine Vorgaben, die eure Kreativität bremsen.
Bevor sich der Bräutigam zu sehr freut, dass er nicht den ungeliebten Anzug tragen muss: Ja, der Mann hat fast freie Wahl bei der Gewandung für den großen Tag. Allerdings sollte er im Kopf behalten, dass er neben der Braut die Hauptperson ist. Daher wäre es nicht übel, sich ein bisschen herauszuputzen. Oder vielleicht sogar mehr als “ein bisschen”! Wie wäre es beispielsweise mit einer Ritterrüstung gar in der Kleidung eines Königs? Das ist dem Anlass angemessen und macht auch gleich viel mehr Spaß!
Regel für Gäste: Macht einfach mit
Ihr seid auf eine Mittelalterhochzeit eingeladen? Supi! Ach Moment, das findet ihr gar nicht supi? Solltet ihr aber, denn eine Mittelalterhochzeit ist extrem spaßig und durchaus aufregender, als es auf den ersten Blick erscheint. Wenn ihr euch auch nur ein bisschen an das vorgegebene Motto der Gastgeber haltet, erwartet euch eine Zeitreise, die sich mit nichts vergleichen lässt. In den meisten Fällen sehen es die Heiratenden ohnehin nicht allzu ernst und geben keine bestimmte Mittelalter-Epoche vor. Sehr viel wahrscheinlicher ist es, dass sie schon überglücklich sind, wenn ihr euch grob mittelalterlich kleidet; damit ist übrigens nicht der allgemeine Zustand der Kleidung gemeint. Geht einfach nach eurem eigenen Geschmack und sucht euch eine schicke Gewandung aus, die zumindest auf den ersten Blick nach Mittelalter und Co aussucht. Damit solltet ihr auf der sicheren Seite sein.
(Wenn man sich die Mittelalterkleidung nicht kaufen will, kann man auch auf einen Kostümverleih zurückgreifen. Preislich läuft es allerdings in vielen Fällen auf das Gleiche hinaus.)
Heiraten in Bruchtal
Ihr wollt keine “gewöhnliche” Mittelalterhochzeit sondern eine vestale?* Denn Legolas trefft ihr nicht nur jede Woche zum Brunchen, sondern seid auch entfernt verwandt mit Elrond? Das ist völlig in Ordnung und lässt sich mit einigen Aspekten der Mittelalterhochzeit verknüpfen. Für die Gäste kann das sogar zu einer Entlastung bei der Entscheidungsfreiheit führen, weil in Mittelerde und anderen fantastischen Welten nicht nur normal mittelalterlich gekleidete Menschen herum laufen, sondern auch Zwerge (gegen die jemand, der mit Legolas befreundet ist, absolut nichts einzuwenden hat!), andere Elben, Hobbits, Zauberer und viele mehr.
Allgemein gesprochen lässt sich festhalten: Den feinsinnigen und schönheitsliebenden Elben mangelt es nicht an Schmuck. Deshalb würden wir euch zu entsprechender Ausstattung raten. Warum nicht {"Galadriels Kopfschmuck"|ArticleUrlOrNot:E1023095:"":true} auf das Haar der Braut setzen? Oder gar {"Aragorns Krone"|ArticleUrlOrNot:E1001292:"":true} für den Bräutigam? Wer’s nicht so mit Schmuck auf dem Haupt hat, sollte zumindest zu passenden Ringen greifen. Schon so manches liebendes Paar hat sich die Ringe von {"Arwen"|ArticleUrlOrNot:E1006147:"":true} und {"Aragorn"|ArticleUrlOrNot:E1004850:"":true} zur Verlobung geholt, andere sogar den Einen Ring! Der Text mit ironischem Gemüt gefällt einfach zu gut…
Da die wenigsten Elben nackt herumlaufen (es sind schließlich keine Waldnymphen!), muss noch das passende Elbenkleid her. Für Braut und Bräutigam gilt, dass man quasi ohne Einschränkungen nach dem eigenen Geschmack wählen kann. Das macht es vielleicht auch einfacher, wenn man die Kleider noch mal zu einer anderen Gelegenheit tragen möchte. Dennoch zwei Empfehlungen an dieser Stelle: Der Bräutigam kann etwa zum {"Legolas-Gewand"|ArticleUrlOrNot:E1000897:"aktuell leider nicht verfügbar":true} greifen, ob er jetzt als Elb heiratet oder nicht. Der Dame empfehlen wir hingegen {"Arwens Hochzeitskleid"|ArticleUrlOrNot:E1025044:"":true}, die schließlich auch einen Menschen geheiratet hat.
Und zum Schluss noch einmal die Kernbotschaft: Alles geht, fast alles ist erlaubt. Schnappt euch das, was euch selbst gefällt und habt am großen Tag einfach Spaß!
*elbisches Wort für Hochzeit